Driesch - op-ene Driesch
Das Zentrum Raerens. Neutrum zwischen "Dess-Sij und Jenn-Sij".
Eine beliebte Flurbezeichnung, vor allem als zweiter Teil eines Flurnamens. Sie wird meistens als brachliegendes Ackerland gedeutet; sie bezeichnet aber auch eine Wiese, die während der Zeit des. Brachliegens als Grasland verwendet wird. Im Raerener Kataster ist Driesch für die Wiesen zwischen "Auwjaiß" (Burgstr,) und Eynattenerstraße eingetragen; im Laufe der Zeit ist er die Bezeichnung für die Gegend um die Pfarrkirche geworden, die früher Titfeld hieß, das deswegen in Richtung Bergscheid verdrängt wurde.
Neustraße - de Fieß
Burgstr. - de Auwjaiß
Hauptstraße - De Berrscheterjaiß
Titfeld
Verbindung zwischen Driesch und Neudorferstr.
So heißt der Bereich um die heutige Neustraße. Die Bezeichnung ist wohl sehr alt. Sie führe auf ein Eigenschaftswort zurück, das im Mittelhochdeutschen "VEIZET" lautete und fruchtbar, reich, ergiebig (an Land und Früchten) bedeutete. Erste Schriftformen sind erst ab 1485 nachweislich.
Die gesamte Burgstraße hieß früher Auwjaiß = Alte Gasse
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Die Gasse, die nach Bergscheit führt
Früher die Gegend um die Kirche, jetzt von der Siedlung Titeld bis Siedlung Bergscheid.
Der Name war lange ein Rätsel, weil der erste Teil als französisch petit erklärt wurde, denn die ältesten Schreibweisen sind Petitvelt (1401-1625) und auf lateinisch parva villa (1497-1558). Der zweite Teil schien einwandfrei Feld zu sein; das Ganze also: kleines Feld. Gegen diese Deutung jedoch erheben sich folgende Schwierigkeiten: Feld ist im Lateinischen nicht mit villa zu übersetzen, das französische Eigenschaftswort petit besteht erst seit 1400 und es wird nicht ausgerechnet in Raeren sofort gebraucht worden sein, schließlich ist es fast unmöglich, daß ein französisches Eigenschaftswort und ein deutsches Hauptwort sich zu einem Flurnamen zusammenfügen. Ich nehme nun Titfeld ursprünglich auf latein petitvilla lautete, wobei Petit wahrscheinlich ein Personenname ist. Das Wort villa entwickelte sich volksetymologisch über villa - vil - vel zu velt, indem man meinte, es handele sich um einen Feld-Namen. Diese Deutung setzt allerdings ein sehr hohes Alter der Siedlung voraus, was aber auch angenommen werden darf.